Aus einem kleinen Zusammenschluss von ursprünglich drei Ländern (Österreich, Deutschland und der Schweiz) hat sich eine beachtliche Vereinigung der internationalen Kachelofenbranche entwickelt: Mit der Aufnahme des französischen Verbandes Association Française du Poêle Maçonné Artisanal (A.F.P.M.A) besteht die VEUKO 2018 aus 18 Verbänden aus insgesamt 15 Ländern. Das Treffen fand heuer in Österreich statt, mit gleich zwei schönen Tagungsorten: Rust am Neusiedlersee und die Bundeshauptstadt Wien.
Positionspapier „Feinstaub“
Hauptinteresse des diesjährigen Meetings war die Erarbeitung eines gemeinsamen europäischen Positions-papiers zum Thema „Feinstaub und Kachelöfen“, dem bereits ein Workshop im September in Wien vorangegangen war.
Ziel ist es, mit dem Vorurteil, der Kachelofen sei ein Mit-verursacher von Feinstaub, endgültig aufzuräumen. Denn die Feinstaub-Diskussion macht auch vor Landesgrenzen keinen Halt: Im österreichischen Graz, im deutschen Stuttgart oder im polnischen Krakau entstehen regelmäßig in den Wintermonaten in Inversionswetterlagen erhöhte Feinstaubbelastungen. Dank der Aufklärungsarbeit der österreichischen Kachelofenlobby sind Kachelöfen in Graz von einem Heizverbot ausgenommen. Mit Hilfe des VEUKO-Positionspapiers soll damit auch europaweit Abhilfe geschaffen werden.
Die VEUKO-Delegierten legten folgende Erklärung fest: Es ist wichtig, dass bestehende Gesetze besser kontrolliert werden müssen und nicht noch mehr Gesetze geschaffen werden sollen. Dafür müssen Kachelofenbesitzer besser zum richtigen Heizen geschult werden. Außerdem empfiehlt die VEUKO eine regelmäßige Wartung der Raumheizgeräte. Die schlechtesten (10 %) aller Anlagen sollten jedoch ausgetauscht werden.
Weiters werden bereits national existierende Aufklärungsmedien, wie zum Beispiel kurze Info-Filme, künftig als adaptierte europäische Versionen von allen VEUKO Ländern verbreitet werden.
Führungsriege bestätigt
Das VEUKO-Führungsteam wurde neu gewählt bzw. bestätigt. Die Ämter des Präsidenten bzw. Vizepräsidenten bleiben unverändert in den Händen von Robert Salvata (Slowakei) und Thomas Schiffert (Österreich). In Sachen Technik erfolgte ein Generationenwechsel: Ab sofort ist Tim Froitzheim aus Deutschland für die technischen Agenden zuständig. Er hat die Funktion von Martin Bürgler (Schweiz) übernommen, der dieses Amt viele Jahre innehatte. Wolfgang Kippes aus Österreich bleibt weiterhin Bildungsbeauftragter.
Typisch Wienerisch: Sachertorte und Tafelspitz
Neben dem fachlichen Programm kam auch das kulturelle nicht zu kurz. Die Branchenvertreter und ihre Partnerinnen unternahmen so eine Schifffahrt über den Neusiedlersee und einige kamen in den Genuss des berühmten „Ruster Ausbruchs“. Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Bundeshauptstadt: So wurde der Kongress im Kachelofenverband abgehalten, während am späteren Nachmittag Sightseeing per Bus und zu Fuß durch die Wiener Innenstadt auf dem Programm standen. Highlights waren eine Kaffeepause im Marmorsaal des berühmten Hotels und Kaffeehauses Sacher, bei dem traditionell Sacher-Torte und Melange genossen wurden. Am Abend ging es dann zu Fuß in den Piaristenkeller, wo - typisch Wienerisch - Tafelspitz und Apfelstrudel kredenzt wurde. Den Abschluss bot eine lustige Führung durch das Wein- und Hutmuseum im Piaristenkeller.
Einen Termin für das nächste Treffen gibt es auch bereits: Von 15. bis 17. Mai 2019 wird Tschechien Gastgeberland für die europäische Kachelofenbranche sein.